Die Umweltmedizin spielt offensichtlich in der Gesundheitspolitik der Parteien keine Rolle – auch in der von Bündnis 90/Die Grünen nicht. Die hohe Anzahl der Umweltgeschädigten kann man als eine direkte Folge dieser verfehlten Politik ansehen. Es gibt einfach zu wenige Umweltmediziner, da dieses Fachgebiet heute kaum noch an deutschen Hochschulen gelehrt wird.

Es ist daher nicht verwunderlich, dass auch Hochschulprofessoren über umweltmedizinische Analytik wenig informiert sind. Von niedergelassenen Ärzten und  Klinikärzten/innen kann man das noch weniger erwarten.

Dabei fing alles so gut an. In den Jahren 1996 bis 2000 wurden noch von den Landesärztekammern umweltmedizinische Fortbildungskurse zur Erlangung des Titels „Arzt für Umweltmedizin“ angeboten, dann aber wurden diese angeblich wegen Mangel an Anmeldungen wieder abgeschafft. Von einem Mangel an Anmeldungen konnte aber sicherlich nicht die Rede sein  Allein in Westfalen/Lippe nahmen pro Kurs ca.100 Ärzte teil. Diese hohe Beteiligung zeigte das große Interesse.
Interesse hat aber hat der betroffene Laie, die Erfahrung habe ich bei der Auswertung des Fragebogens der Kassenärztlichen Vereinigung gemacht. Der Patient ist durchaus interessiert und fähig ist die Quellen und damit die Ursache seiner evtl. durch Umweltbelastung bedingten Erkrankungen zu erkennen, wenn er gezielt danach befragt wird. Er erwartet vom Arzt dann eine Abklärung.

Zum besseren Verständnis möchte ich daher in dem folgenden Abschnitt  zunächst über Aufnahme von Schadstoffen in den menschlichen Organismus sprechen, dann  über die umweltmedizinische diagnostische Vorgehensweise. Diese hängt davon ab, ob es sich um eine akute oder eine chronische Vergiftung handelt.

Die Suche nach der Ursache

Will man einen anhaltenden Heilungserfolg haben, muss man zur Quelle des Übels kommen. Sie muss beseitigt werden, so wie man beim Unkrautjäten das Unkraut mit seinen Wurzeln entfernen muss.

Im Rahmen meiner Arbeit habe ich mich insbesondere auf die Aufnahme von Schwermetallen, chemischen Schadstoffen und Pilztoxinen konzentriert. Sie bilden den prozentualen größten Anteil der Vergiftungen. Ich erhebe keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Vielmehr möchte ich meine eigenen Erfahrungen wiedergeben. Wichtig ist mir dabei die Art des Vorgehens, um zur Quelle zu kommen. Dieser Abschnitt ist vereinfacht dargestellt, um ihn für den Laien verständlich zu machen.

Symptome und Krankheiten von Umweltkranken

 Organe
Symptome
PsycheNervenInnere/ ImmunsystemHormonstörungen
Schnelle Ermüdbarkeit Kopfschmerzen Chronischer Husten Zyklusstörungen
Innere Unruhe Konzentrationsstörungen Unklare Fieberschübe Fertilitätsstörungen
Ein- und Durchschlafstörungen Gedächtnisstörungen Erhöhte Leberenzyme Entzündungen der Schilddrüse
Depressive Verstimmungen Taubheitsgefühle Rezidivierende Infekte Knoten in der Schilddrüse
Angstzustände Schwindel Erhöhte Leberwerte (Transaminasen)  
Nicht mehr belastbar Kribbeln in den Beinen    
  Geistige und körperliche Behinderungen    

Tabelle: Symptome/Umweltkrankheiten (chronische Erkrankungen)

Was viele nicht wahrhaben wollen: Zu diesen Volkskrankheiten zählen auch:

  • Krankheiten des Knochen/Bindegewebsapparates: Chronischer Gelenkrheumatismus, Fibromyalgie, Osteoporose, Arthrose
  • Krankheiten des Herz-Kreislaufes: Bluthochdruck, Arteriosklerose, Herzerkrankungen
  • Kinderkrankheiten: Kopfschmerzen, Migräne, (ADHS- Syndrom), Neurodermitis, Ekzeme, Autismus und schließlich Krankheiten mit geistiger und körperlicher Behinderung. Die Liste lässt sich beliebig erweitern.

Letztlich zählt als verheerenste Krankheit auch der Krebs dazu. S. Mukherjee nennt ihn in seinem Buch „König der Krankheiten“. Er steht häufig am Ende eines langen Leidenswegs.

Alle diese Krankheiten haben eines gemeinsam: Ihr Vorkommens hat in den vergangenen 20-30 Jahren fast schon dramatisch zugenommen, sich teils verdoppelt, teils sogar verdreifacht und vervierfacht: Eine solche Zuwachsrate ist nicht allein durch die erhöhte Lebenserwartung oder den zunehmenden beruflichen Stress zu erklären.

Aufnahme von Schadstoffen aus Nahrung, Wasser, Boden und Luft

Aufnahme mit der Atemluft und über die Haut

Die Übernahme von Schadstoffen über die Atemwege und die Haut geschieht häufig am Arbeitsplatz. Schlecht belüftete Räume, fehlende Abzug Vorrichtungen fördern die Belastung von Innenräumen und damit die Aufnahme durch Einatmen und über die Haut. Aber es gibt noch andere Gefahrenquellen für chemische Schadstoffe, die vielen nicht bekannt sind.

In den Jahren 1960 bis 1984 wurden polychlorierte Biphenyle (PCB) für Dichtungsfugen und Neonröhren in neu errichteten Schulen, Kindergärten und anderen öffentlichen Gebäuden verwandt. Jürgen Jäger, Umwelt- und Schadstoffbeauftragter der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEV) Hessen schätzt, dass in diesem Zeitraum von den 45.000 bundesdeutschen Schulen ca. 15.000 mit PCB - haltigem Material belastet sind. Man kann sich leicht vorstellen, dass seitdem sehr viele Schüler/Innen, Lehrer/Innen und anderes Schulpersonal PCB-Belastungen ausgesetzt waren und noch sind. Das wird von offizieller Seite  aus verständlichen Gründen und aus Angst vor einer Flut von Regressen geleugnet.

Nicht unerheblich ist auch die Aufnahme von Noxen bei Smog. Gesundheitsgefährdung durch Feinstaub wird von offizieller Seite immer noch nicht genügend beachtet. Auch solche Fälle habe ich in meiner Praxis gesehen. Abgesehen von der Einrichtung von Gefahrenzonen für LKW’ s und PKW’ s, dem Einbau von Katalysatoren, die meist nicht das an Schadstoffentlastung bringen, was sie versprechen, wurde bisher konkret nicht viel unternommen. Beispiel: Man weiß, dass besonders Dieseltreibstoff Krebs verursachende Stoffe enthält, dennoch wird er nicht verboten.

Seit Tschernobyl und Fukushima ist es offensichtlich, dass in den vergangenen 20 – 30 Jahren auch die Gesundheitsgefährdung durch radioaktive Strahlung stark zugenommen hat. Das scheinen nun auch die Verantwortlichen in Politik und Wirtschaft verstanden zu habe. Die Kehrtwende Deutschlands in der Energieversorgung ist geradezu ein Beweis dafür.

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Schwermetalle

Schwermetalle werden vom Menschen hauptsächlich aufgenommen durch:

  • Zahnersatzmittel
  • Nahrung (Fisch, z. B. Thunfisch), Trinkwasser, verseuchte Böden
  • Luftverschmutzung durch Feinstaub  
  • Strahlung (radioaktive und nicht radioaktive)
  • Einatmen: Innenräume (Metallverarbeitende Industrie, Galvanik)
  • Haut: Kleidung, Münzen
  • Spielzeug und Kochgeschirr aus Plastik (hier besonders die organische Zinnverbindungen)
  • Implantate
  • Prothesen (Endoprothesen)

Schwermetalle und Legierungen

Die folgende Zusammenstellung erhebt ebenfalls keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Sie stellt lediglich einen Einstieg dar, den auch der Laie nachvollziehen und verstehen kann.

Hier die wichtigsten Legierungen:

Amalgam:

Es enthält Kupfer, Silber, Zinn, Quecksilber und in Spuren, die von den Herstellern nicht angegeben werden müssen, Nickel und Palladium. Das Quecksilber macht über 50 % der Legierung aus. Konkret sieht die Herstellung so aus, dass man 50% Quecksilber - Anteile mit der gleichen Menge einer Mischung aus Kupfer, Zinn, Silber und Quecksilber mischt. Dieses Mischen konnte man früher bei jedem Zahnarzt selbst mit verfolgen.

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Zahnersatzmittel

Zahnersatz

Da Zahnersatzmitteln eine große Gesundheitsgefährdung ausgeht, möchte ich diese näher beschreiben. Wenn man Zahnersatzmittel im Mund hat, ist das Immun - und Hormonsystem, das zentrale und periphere Nervensystem praktisch Tag und Nacht den Metallionen ausgesetzt. Kommen dann noch berufliche oder das Rauchen als Risikofaktoren hinzu, droht an einer Stelle im Körper der Zusammenbruch. Man wird krank.

Es ist viel Wahres daran, wenn Herr J. Lechner (72.) seinem Buch den Titel gibt: „Gesunde Zähne, gesunder Mensch“. Lit.: Lechner, J.: Gesunde Zähne- gesunder Mensch, wie wichtig eine ganzheitliche Zahnheilkunde ist, Verlag Zabert Sandmann, 1.Auflage 2009

Bei Krebs und allen chronischen Erkrankungen unklarer Ursache muss man an Dentalwerkstoffen als Ursache. Eine Materialanalyse gehört daher immer zu einer klinischen Untersuchung dazu. Metalllegierungen in den Zähnen sind gesundheitsschädlicher als berufliche Belastung. Warum? Die Abgabe von Metallionen erfolgt durch Abrieb, Verdampfung, Korrosion und Elektrolyse. Diese Quelle sprudelt gleichsam ununterbrochen Tag und Nacht, Woche für Woche, Jahr für Jahr, auch im Urlaub. Sie hört nie auf. Stellen Sie sich einmal vor, sie werden Tag und Nacht unter Strom gesetzt oder sie müssten immer in einem Raum leben, in dem ununterbrochen grelle Lampen strahlen. Dem Körper wird keine Erholungsphase im Kampf gegen den ständigen entzündlichen (inflammatorischen) Reiz gewährt.

Weiterlesen: Zahnersatzmittel

Allergien

In den fünfziger Jahren betrug der Anteil der Bevölkerung an allergischen Erkrankungen in Deutschland laut WDR- Sendung (Planet-Wissen ARD-alpha) vom 1. Juli 2014 zwei Prozent, im Jahre 2013 lag er bei 20 Prozent. In Japan liegt er inzwischen schon bei 50 Prozent. Als Gründe werden die erhöhte Lebenserwartung und das zunehmende Wohnen (Verbringen) in dichteren, energiesparenden Häusern und Umwelteinflüsse angeführt.

Ich glaube, dass Schadstoffe und hier wiederum Metalle die Hauptursache sind. Begründung: Alle meine Patienten, die unter Allergien litten, waren mit Metallen belastet.

Nicht metallische Stoffe als Zahnersatzmittel

Zahnersatz aus Keramik

Was für die Schwermetalle gilt, ist auch auf nicht - metallisches Zahnersatzmittel zu übertragen. Mit ihnen haben wir noch weniger Erfahrungen.

Hierher gehören die Kunststoffe (Kunststoffzähne, Kunststoffprothesen), Zement (Glas –Ionomer - Zement) und Keramik: Sie gewinnen in der Zahnmedizin immer mehr an Bedeutung, seitdem man die Gefahren von Metall-Legierungen erkannt hat. Da alle diese Stoffe ebenfalls für den menschlichen Körper Fremdstoffe sind, muss man auch bei ihnen mit Gesundheitsschäden rechnen. Jeder Kunststoff sollte ebenfalls vor dem Einsetzen mittels des LTT-Tests auf Verträglichkeit untersucht werden. Dem sollte immer eine Entgiftung vorausgehen.

Leider gibt es bis zum heutigen Tag nur wenige klinische Untersuchungen auf Verträglichkeit der Zahnersatzmittel. Wegen ihrer Vielfalt - man schätzt, dass es allein in Deutschland über 3.000 gibt - dürften solche Studien auch in Zukunft schwierig sein, zumal diese Stoffe häufig gemischt und /oder zusammen mit Schwermetalllegierungen benutzt werden.

Besuch beim Arzt

Ich bin umweltkrank - was nun?

Was mache ich, wenn ich auf Grund meiner Vorgeschichte und klinischen Untersuchung zu dem Ergebnis gekommen bin, dass ich wahrscheinlich ein Opfer von Umweltschadstoffen bin, also umweltkrank bin? In solchen Fällen sollte man das zunächst mit seinem Hausarzt besprechen. Dieser ist immer die erste Anlaufstation. Ist dieser nicht willens oder fähig, bittet man um Überweisung zu einem Umweltarzt.

Voraussetzung für eine erfolgreiche Therapie ist die enge Zusammenarbeit von Hausarzt, Umweltarzt und Heilpraktiker.

Facharzt Umweltarzt

Was hat man zu beachten?

Vorgehensweise: Fragen an den Arzt, Fragen an die KK, Beruftsunfähigkeitsrente

Umweltmedizinische Untersuchungen

Erst wenn durch klassische Schulmedizin keine Besserung zu erreichen ist:

  • Laboruntersuchungen
  • Innenraumdiagnostik
  • Radiologische Untersuchungen
  • Materialanalyse der Zahnersatzmittel
  • Freiziet
  • Wohnort/ Lage